Leo Breuer Leo-Breuer-Preis Preisträger 2014 Lutz Fritsch  · 

Landschaftsverband Rheinland (LVR) vergibt Leo-Breuer-Preis für Kunst an Lutz Fritsch

(Presseinformation)
Der Landschaftsverband Rheinland, vertreten durch das LVR-LandesMuseum Bonn, in Kooperation mit der Familie Leo Breuer und der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung in Bonn haben den Kölner Künstler Lutz Fritsch zum diesjährigen Leo Breuer Preisträger gewählt.

Die Jury des Preises mit den Jury-Teilnehmern Dr. Gabriele Uelsberg, Direktorin des LVR-LandesMuseum Bonn, Dr. Susannah Cremer-Bermbach, Vorsitzende der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung in Bonn, Ulrich Wagner, Künstler und Leo Breuer Preis-Träger 2008, Jacques Breuer, Sohn von Leo Breuer und Dr. Alexandra Käss haben aus 250 künstlerischen Bewerbungen den diesjährigen Preisträger ermittelt.

Der Leo Breuer Preis wird zum achten Mal vergeben und erinnert an den Bonner Künstler Leo Breuer, der einer der wichtigsten rheinischen Künstler des 20. Jahrhunderts mit internationaler Ausstrahlung war. Der Preis richtet sich an Künstlerinnen und Künstler, die auf der Basis der konstruktiven gestalterischen Grundsätze neue Formate entwickeln und in ihrer künstlerischen Präzision kontinuierlich ihren Weg verfolgen. Leo Breuer selbst war ein selbstloser Künstler. Er war zeitlebens im intensiven Austausch mit vielen Künstlerfreunden, deren Urteil er sehr schätzte, so wie sie auch sein Urteil schätzten. Er war jahrelang Vorsitzender einer der wichtigsten französischen Künstlergruppen der „Noveau Realistes“, hat sich um Ausstellungen, Kooperationen und andere Aktivitäten bemüht und hatte immer ein offenes Ohr für junge Künstler und deren Suche nach einem eigenen Weg und nach neuen Formen des Ausdrucks.


Der mit 5.000,-- Euro dotierte Leo-Breuer-Preis, der alle zwei Jahre am Geburtstag Leo Breuers, am 21. September, verliehen wird, geht in diesem Jahr an den Kölner Künstler Lutz Fritsch, dessen bildhauerische, zeichnerische und fotografische Werke den Innen- und Außenraum definieren. Der Raum, der nicht nur architektonische Gegebenheit ist sondern als urbane Situation und als soziales Ereignis wirkt, ist Thema dieses Künstlers, der bekannt wurde durch die Großskulpturen „Rheinorange“ von 1992 an der Rhein-Ruhr-Mündung in Duisburg oder durch seine „Bibliothek im Eis“ von 2005, die er in der Antarktis realisierte. Ebenso fanden der „Leuchtturm“ 2008 im Kölner Rheinauhafen und die zweiteilige Großskulptur „Standort Mitte“ ebenfalls aus dem Jahr 2008 auf den Verteilerkreisen am Anfang und am Ende der BAB 555 in Köln und Bonn große Aufmerksamkeit. Kennzeichnend jedoch ist es für Fritsch‘ künstlerische Arbeit, die Anpassung seiner Werke an den urbanen Raum so zu realisieren, dass viele seiner Arbeiten scheinbar „unerkannt“ den Stadtraum akzentuieren und den Blick auf die skulpturalen Erscheinungen des Naturraumes und des Stadtraumes lenken.

Lutz Fritsch formuliert selbst über seine künstlerische Intention:
„Meine Kunst ist ungegenständlich, reduziert auf eine reichhaltige Zeichensprache in Linie, Farbe, Fläche und Raum. Ich reagiere emotional auf Räume, Innenräume, Landschaftsräume, urbane Räume, ich stelle Bezüge und Bezugspunkte her. Insbesondere beschäftigt mich von Anfang an das Phänomen der Linie, ihrer Aussagekraft im Raum oder auf dem Papier sowie ihre unterschiedliche Wirkung je nach Farbe.“

Lutz Fritsch wurde 1955 in Köln geboren, wo er heute lebt und arbeitet. Er studierte an der Kunstakademie Düsseldorf in der Abteilung Münster. Zwischen 1994 und 2005 nahm er zusammen mit Wissenschaftlern des Alfred-Wegener-Instituts zur Polar- und Meeresforschung an drei Expeditionen in die Arktis und Antarktis teil.

Lutz Fritsch konnte sich mit seiner Bewerbung in diesem Jahr in einem Feld von Künstlerinnen und Künstlern aus dem In- und Ausland durchsetzen, dessen überaus hohes Qualitätsniveau die Fachjury ausdrücklich betonte.

Lutz Fritsch wird am 21. September 2014 den Preis im LVR-LandesMuseum in Bonn verliehen bekommen und am gleichen Tag in der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung in Bonn eine Einzelausstellung eröffnen.